[peg]Soweit nicht anders angegeben handelt es sich bei den gezeigten Stücken um Reproduktionen des Originalzustandes. Wurden Elemente wie Farbe, Objektbestandteile etc. von uns hinzugefügt, wird darauf hingewiesen.


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Priesterin Der Name „Amaga“

Kurz nach der Ausgrabung brachte man den Komplex mit der legendären sarmatischen Königin Amaga/Amage in Verbindung, da man aufgrund des reichen Inventars eine hochgestellte Person wie eine Priesterin oder Fürstin vermutete. Da diese Legende jedoch bereits aus dem 3. oder 2. Jh. v. d. Z. überliefert ist, dürfte diese Zuordnung abgesehen von der mythologischen Grundlage falsch sein. Dennoch haben wir uns entschieden, die Darstellung mit diesem Namen auszustatten.

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Literatur:
R., Müller-Wille, M. und K. Schietzel (Hg.):
Gold der Steppe. Archäologie der Ukraine, 221-226.


Sarmatische Priesterin-Rekonstruktion Kleidung

Die Kleidung der Verstorbenen war in situ kaum mehr nachweisbar, da die organischen Stoffe im Laufe der Zeit nahezu vollständig vergangen waren. Lediglich einige Textilfragmente ließen sich nachweisen. Im Bereich der Unterschenkel ließen sich großflächige Stickereien nachweisen, welche mit Goldfaden ausgeführt ein äußerst komplexes Muster bildeten. Hier hatte ein Stück Bastmatte, welches unter den Textilien lag, zur Konservierung des fragilen Gewebes beigetragen. Diese markante Komponente haben wir vorerst durch die Anbringung eines gemusterten Seidenstoffs anstelle der Stickerei angedeutet.

Zusätzlich fand man zahlreiche Perlen und Goldflitter, die als Besatz der Kleidung gedient hatten. Anhand ihrer Lage konnte ein Rekonstruktionsversuch zur Kleidung der Toten vorgenommen werden. So ist es wahrscheinlich, dass sie ein enges Unterkleid trug, welches an den Unterarmen reich bestickt war.

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Darüber trug sie vermutlich einen weiten Mantel mit kurzen Ärmeln, der mit einer charakteristischen dakischen Schüsselfibel vom norisch-pannonischen Typ verschlossen war. Diese einzigartige Fibel haben wir bei unserer Darstellung mit einem anderen Modell norisch-pannonischen Typs ersetzt. Zusätzlich trug die Frau eine Hose aus dunkelrotem Stoff, dessen mit Krapp gefärbte Fragmente sich im Kniebereich nachweisen ließen. Das Kleid besteht bei unserer Darstellung aus einem dichten Seidenstoff, der Mantel aus Wolle. Den Textilfunden des zeitgleich zu datierenden Freuengrabes aus Čuguno-Krepinka gemäß haben wir uns für eine Farbkombination aus Lila und Beige entschieden.

An den Füßen trug die sarmatische Frau kurze Stiefel aus Leder, welche im Original mit zahllosen Goldplättchen bestickt waren, bei unserer Darstellung jedoch (noch) nicht verziert sind.

Literatur:
Šamina, Tat’ana (2014): Der Grabhügel von Sokolova Mogila. In: LVR-LandesMuseum Bonn (Hg.): „Goldene Insel im Schwarzen Meer. Die Krim“, 412-417.
Veličko, Evgenija (2014): Das sarmatische Grab von Čuguno-Krepinka. In: LVR-LandesMuseum Bonn (Hg.): „Goldene Insel im Schwarzen Meer. Die Krim“, 418-421.
Kovpanenko, Galina T. (1991): Die sarmatische ‚Priesterin‘ aus der Sokolova Mogila. In: Rolle, R., Müller-Wille, M. und K. Schietzel (Hg.): „Gold der Steppe. Archäologie der Ukraine“, 221-226.
Elkina, A.K. (1991): Goldstickereien mit ‚Seidenseele‘ in dem Grab der sarmatischen ‚Priesterin‘ aus der Sokolova Mogila. In: Rolle, R., Müller-Wille, M. und K. Schietzel (Hg.): „Gold der Steppe. Archäologie der Ukraine“, 227-229.
Bârcă, Vitalie (2011): The Fibulae in the North-Pontic sarmatian Environment (1st century – first half of the 2nd century AD). Ephemeris Napocensis XXI, 7-35.


Sarmatische Priesterin-Diadem2 Diadem und Schleier

Die sarmatische Frau trug auf dem Kopf ein mit verschiedenen Steinen verziertes Diadem, an dem ein Schleier befestigt war, von dem winzige Textilreste im Befund nachweisbar waren. Er bestand aus einem mullartigen Seidengewebe, welches durch seine extrem feine Webart durchsichtig erschien und mit Saflor (Carthamus tinctorius) in einen Rosaton gefärbt war.

 

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Das Diadem war ursprünglich mit verschiedenen Chalcedon- und Karneolperlen besetzt. Zentral angebracht war ein außergewöhnliches Amulett in Froschform. Wir haben diese wunderschöne Perle aus Speckstein nachgearbeitet.

Literatur:
Kovpanenko, Galina T. (1991): Die sarmatische ‚Priesterin‘ aus der Sokolova Mogila. In: Rolle, R., Müller-Wille, M. und K. Schietzel (Hg.): „Gold der Steppe. Archäologie der Ukraine“, 221-226.
Elkina, A.K. (1991): Goldstickereien mit ‚Seidenseele‘ in dem Grab der sarmatischen ‚Priesterin‘ aus der Sokolova Mogila. In: Rolle, R., Müller-Wille, M. und K. Schietzel (Hg.): „Gold der Steppe. Archäologie der Ukraine“, 227-229.
Šamina, Tat’ana (2014): Der Grabhügel von Sokolova Mogila. In: LVR-LandesMuseum Bonn (Hg.): „Goldene Insel im Schwarzen Meer. Die Krim“, 412-417.
Yatsenko, S.A. (1986): Diademe der Steppennomaden in Osteuropa in sarmatischer Zeit [Diademy stepnykh kočebnikov Bostočnoj Evropy b sarmatskuju epokhu]. Kurzberichte des Instituts für Archäologie 186 [Kratkie soobchenija Instituta arkheologii], unpag.


Sarmatische Priesterin-Alabastron2 Alabastron

Neben zahllosen anderen Gefäßen, Schmuckgegenständen und sonstigen Artefakten fand man auch einige Alabastergefäße in dem Grab. Aufgrund der schwierigen Quellenlage zu dem Grabkomplex in der Sokolova Mogila war es uns bislang nicht möglich zu ermitteln, welche Form diese Alabastra jeweils hatten.

Als Platzhalter verwenden wir daher vorerst dieses wunderschöne, kugelige Gefäß.

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Literatur:
Šamina, Tat’ana (2014): Der Grabhügel von Sokolova Mogila. In: LVR-LandesMuseum Bonn (Hg.): „Goldene Insel im Schwarzen Meer. Die Krim“, 412-417.
Kovpanenko, Galina T. (1991): Die sarmatische ‚Priesterin‘ aus der Sokolova Mogila. In: Rolle, R., Müller-Wille, M. und K. Schietzel (Hg.): „Gold der Steppe. Archäologie der Ukraine“, 221-226.


Priesterin Kette

Diese Kette ist die Nachbildung eines Fundes aus dem 2./1. Jh. v. d. Z. aus Alitub. Wie beim Original sind die großen Melonenperlen aus Glas und die kleineren, runden Perlen aus Karneol. Die Kette stammt aus dem Grab einer reichen Sarmatin.

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Literatur:
Il’jukov, Leonid S. (2003): Die Alitub-Kurgane. In: Wamers, Egon und Dagmar Stutzinger (Hg.): „Steppengold. Grabschätze der Skythen und Sarmaten am unteren Don“, 108-117.