Die Antike war bunt – im Gegensatz zur Vorstellung von reinweißen Marmorskulpturen bspw. griechischer Provenienz muss man sich die Eisenzeit ausgesprochen farbenprächtig vorstellen, wie sich anhand archäologischer Belege von Gebäuden, Gebrauchsgegenständen, Kleidung oder Schmuckstücken ablesen lässt.

Das gilt auch für die eurasischen Nomaden. Mit Farbe wurde oftmals Reichtum und sozialer Status dargestellt; anders ausgedrückt ließe sich sagen, je bunter ein Kleidungsstück, desto reicher der Besitzer. Dabei muss berücksichtigt werden, dass manche Farbtöne deutlich einfacher herzustellen und damit billiger waren als andere und auch verwendete Materialien sowie die Verarbeitung eines Rohstoffs (z.B. die Webart eines Stoffes) Auskunft über den Status einer Person geben. Zu beachten ist zudem, dass z.B. ein sehr reines Weiß, tiefes Schwarz oder die meisten Blautöne abseits eines Indigotons nur sehr schwer oder gar nicht herzustellen waren.

Färbeversuche erfolgten unsererseits mit Zwiebel, Birke, Gelbwurz, Indigo und Krapp. Hier befinden wir uns aber noch in einer Testphase.

Gleiches gilt für unsere Versuche mit mineralischen Farben, die beispielsweise Verwendung beim Anstrich von Holz fanden. Unsererseits wurde v.a. mit Eitempera (Ei, Wasser, Öl, natürliches, angeriebenes Farbmittel) experimentiert. So wurde beispielsweise der Schaft unserer Standarte mit gutem Erfolg mit Rötel bemalt.

Aus praktischen Erwägungen benutzen wir in der Regel jedoch zumeist moderne, chemische Färbemittel, wobei darauf zu achten ist, dass der erzielte Farbton auch mit natürlichen Mitteln hätte hergestellt werden können.