Arpoxais

4. – 3. Jh. v. d. Z.

Im 4. und 3. Jh.v.d.Z. beherrschten die Skythen die Steppen nördlich des Schwarzen Meeres. Diese Zeit stellt die Blüte skythischer Kultur im pontischen Gebiet dar, da sie in fruchtbarem kulturellen Kontakt mit den griechischen Apoikiai (Pflanzstädten) standen. Sie kontrollierten den Handel mit dem für die hellenistischen Poleis (Städte) in Griechenland lebenswichtigen Weizen und stellten ihren so erworbenen Reichtum in prachtvollen, mit Goldplättchen bedeckten Gewändern zur Schau. Nicht selten wurden die goldenen Schmuckstücke in griechischen Werkstätten hergestellt.

Doch nur die wenigsten Skythen dürften so reich ausgestattet gewesen sein. Über das Aussehen der einfachen, alltagstauglichen Kleidung der Skythen geben heute vor allem Abbildungen der Toreutik Auskunft. Man trug über der zumeist aus Stoff hergestellten Tunika einen Klappmantel. Dieses Kleidungsstück ist typisch für alle eurasischen Reiternomaden und wird noch heute im Steppenraum getragen. Manchmal war er aus Leder oder – wie hier – aus Wolle gefertigt und diente oft als einzige Bekleidung für den Oberkörper. Auf dem Kopf trägt dieser Skythe eine sog. „Phrygische Mütze“, welche in dieser Zeit eine beliebte Kopfbedeckung der Steppenbewohner und auch sesshafter Stämme war, wie antike Abbildungen zeigen. Das wohl wichtigste Distinktionsmerkmal zwischen den Griechen der Apoikiai und der „Barbaren“ aus den östlichen Steppen jedoch war zunächst die Hose: sie machte das Reiten auf einem Pferd angenehmer, war aus Stoff oder Leder gefertigt und nicht selten mit farbigen und gemusterten Borten auf der Außennaht geschmückt. Die Hosenbeine steckte man entweder in die kurzschaftigen, aus weichem Leder hergestellten Reitstiefel oder ließ sie locker bis auf Knöchelhöhe hinabfallen.

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