Über das Essen der Steppennomaden weiß man nicht viel, da sie keine Schrift nutzten und die Essensbeigaben in den Gräbern größtenteils vergangen sind. Aus den verbliebenen Beigaben weiß man aber, dass viel Fleisch konsumiert wurde, das in großen Töpfen oder Kesseln gekocht wurde. Auch eine Art Fleischbrühe und einige, in der Steppe wachsende Gemüsesorten waren bekannt. An den Randgebieten der Steppe wie z.B. Griechenland oder Rom sieht die Quellenlage anders aus: hier erzählen Schriftquellen, Wandmalereien oder Funde wie aus Pompeii vom Luxus, der in der antiken Esskultur vorherrschen konnte. Die Zutaten für die Mahlzeiten der wohl situierten Bürger antiker Städte kamen aus der gesamten damals bekannten Welt: Meeresfrüchte wie Austern, exotische Früchte und Gewürze wurden über lange Strecken hinweg transportiert. Das Kochbuch des Apicius aus dem 4. Jahrhundert zeugt von einer wohl gewürzten und erfindungsreichen Küche.

Bei den Gerichten, die wir auf unseren Lagern kochen, können wir nicht immer auf überlieferte Rezepte zurück greifen, da die Kühl- und Lagermöglichkeiten sowie die mangelnde Fundlage für die Steppenregion das nicht möglich machen. Eine Ausnahme bilden hier die Funde aus Xinjiang, wo Brötchen, Plätzchen und Nudeln aus Hirse gefunden wurden. Diese haben wir mit einem experimentellen Rezept bereits nachgekocht und gegessen und waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Für die meisten Gerichte orientieren wir uns aber an der heutigen Nomadenküche, wobei wir natürlich die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln aus der Antike berücksichtigen.