[peg]Soweit nicht anders angegeben handelt es sich bei den gezeigten Stücken um Reproduktionen des Originalzustandes. Wurden Elemente wie Farbe, Objektbestandteile etc. von uns hinzugefügt, wird darauf hingewiesen.

 

 

 

 

 

 

 

 


k-20150719__Haendlerin-Schuhe_0003Schuhe (Sampula, Leder und Wolle, Han-Zeit 206 v. d. Z. – 220 n. d. Z.)

Durch das aride Wüstenklima in Xinjiang haben sich organische Funde in den Gräbern ausgezeichnet erhalten. Das gilt auch für diese Schuhe aus Leder mit kurzem Schaft, die vorn in Falten gerafft sind und ursprünglich einem Kind gehörten. Das helle Oberleder haben wir abweichend vom Original mit einem Muster bemalt, das von einem ledernen Armschutz zum Bogenschießen aus Xinjiang belegt ist.

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Literatur:
Wieczorek, A. und C. Lind (Hg.): Ursprünge der Seidenstraße, 177 und 219.


Hemd (Sampula, Han-Zeit 206 v. d. Z. – 220 n. d. Z.)

Dieses Stück verdeutlicht, wie einheitlich der nomadische Kleidungsstil in der skythenzeitlichen Steppe war: obwohl das Hemd in Xinjiang gefunden wurde, weist es mit farbig abgesetzten Manschetten, mittig aufgenähten Streifen auf Vorder- und Rückseiten sowie an den Ärmelnähten das gleiche Dekor wie zeitgleich angefertigte Stücke aus verschiedenen anderen Regionen des Steppengürtels auf. Die farbliche Gestaltung in grün-rot haben wir vom Original übernommen, sind aufgrund des hiesigen Klimas aber an Stelle von Wolle auf Leinen ausgewichen.

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Literatur:
Wieczorek, A. und C. Lind (Hg.): Ursprünge der Seidenstraße, 208 f.


Klappmantel (Subexi, Wolle, 5.-3. Jh. v. d. Z.)

Klappmäntel sind typische Kleidungsstücke der nomadischen Bevölkerung des Steppengürtels. Den Schnitt dieses Mantels haben wir einem Fund aus Subexi entlehnt, im Gegensatz zum einfarbig gearbeiteten Original aber farblich abgesetzte Ärmel angebracht, wie es für die Kleidungsstücke aus Xinjiang durchaus typisch ist.

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Literatur:
Wieczorek, A. und C. Lind (Hg.): Ursprünge der Seidenstraße, 179.


Filzmütze (Sampula, Wolle, Farbmittel. Han-Zeit 206 v. d. Z. – 220 n. d. Z.)

Mützen dieser Form wurden in verschiedener Ausführung in mehreren Gräbern in Xinjiang gefunden. Dieses aus Filz hergestellte Modell ist zweiteilig gearbeitet und war mit einem leinwandbindigen Gewebe als Futter ausgestattet. Auch Modelle mit einem Verschlussmechanismus in Form von Riemen sind bekannt. Die farbige Gestaltung in rot oder gelb ist archäologisch belegt.

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Literatur:
Wieczorek, A. und C. Lind (Hg.): Ursprünge der Seidenstraße, 212.


k-LederbeutelLederbeutel (Loulan-Gu Cheng, Leder, 25 – 420 n. d. Z.)

Der Lederbeutel wurde vermutlich in Zentralasien gefertigt und in einem Grab in Xinjiang gefunden. Er ist aus mehreren Teilen verschiedenen gefärbten Leders gearbeitet und ist ein gutes Beispiel für die hochentwickelte Lederverarbeitung, welche im eurasischen Raum bereits früh bekannt war.

 

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Literatur:
Wieczorek, A. und C. Lind (Hg.): Ursprünge der Seidenstraße, 242 f.


Aufgefädelte Kaurischnecken (Sampula, Han-Zeit 206 v. d. Z. – 220 n. d. Z.)

Kaurischnecken stammen aus dem indischen Ozean, was für den lebhaften Handel spricht, der im eurasischen Steppengürtel herrschte. Dieses Armband besteht neben den fünf Schnecken auch aus Glasperlen, von denen eine ursprünglich mit Goldfolie umwickelt war. An einigen Muscheln fanden sich Reste eines orangenen Wollfadens, weshalb wir einen solchen zur Rekonstruktion eines Armbandes verwendet haben.

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Literatur:
Wieczorek, A. und C. Lind (Hg.): Ursprünge der Seidenstraße, 214 f.


Lackkamm (Sampula, Lack und Holz, Han-Zeit 206 v. d. Z. – 220 n. d. Z.)

Neben Stoffen und Farben gelangten auch Lackobjekte als Handelswaren von China aus in die westlich gelegenen Regionen. Sie waren teure Prestigeobjekte, die sich bis ins Gebiet des Schwarzen Meeres finden lassen. Dieser in einer Frauenbestattung gefundene Lackkamm war ursprünglich ein Import aus den Herstellungszentren in China und stellt eine Seltenheit in den Gräbern Xinjiangs dar.

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Literatur:
Wieczorek, A. und C. Lind (Hg.): Ursprünge der Seidenstraße, 228.
Landschaftsverband Rheinland/LVR-LandesMuseum Bonn (Hg.): Die Krim. Goldene Insel im Schwarzen Meer, 102-151.


Holzbüchse (Yanghai, Holz und Farbe, 5. Jh. v. d. Z.)

Dieses Gefäß ist mit Darstellungen geometrischer Muster und verschiedener Tiere verziert: eingerahmt in Bänder aus Dreiecken, welche an der Ober- und Unterkante des Bechers verlaufen, stehen sich zwei zähnefletschende Raubtiere gegenüber. Dahinter angeordnet stehen zwei Steinböcke, die in die gleiche Richtung blicken. Der Becher war ursprünglich in unterschiedlichen Farben bemalt, deren Reste sich am Original erhalten haben. Wir haben ihn entsprechend rekonstruiert.

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Literatur:
Wieczorek, A. und C. Lind (Hg.): Ursprünge der Seidenstraße, 160 f.


Hirsebrötchen im Beutel (Sampula, Hirsebrötchen und Leder, Han-Zeit 206 v. d. Z. – 220 n. d. Z.)

Nicht nur Textilien, sondern auch Essensbeigaben haben sich in den Gräbern Xinjiangs vorzüglich erhalten. In den Funden spiegelt sich neben Fleisch und Früchten vor allem die zentrale Rolle der Hirse als Nahrungsmittel wider, die vermutlich von der sesshaften Bevölkerung des Tarimbeckens kultiviert wurde. Daraus fertigte man Mehl, Nudeln, Kekse oder auch Brötchen, wie sie hier zu sehen sind.

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Die Brötchen waren zwischen 5 und 6,5 cm groß im Durchmesser und in einem länglichen Proviantbeutel aus Leder verstaut. Wir haben die Brötchen aus grob gemahlener Hirse nachgebacken.

Literatur:
Wieczorek, A. und C. Lind (Hg.): Ursprünge der Seidenstraße, 224 f.


k-20150721__Dolch-Takli_0001Dolch (Skythenzeitlich)

Dolchscheiden mit vier Ausbuchtungen zur Befestigung an einer Gürtelgarnitur sind im gesamten Steppengürtel vom Beginn des ersten Jahrtausends v. d. Z. bis in die Spätantike hinein weit verbreitet. In der Skythenzeit waren sie im Osten des Steppengürtels in Gebrauch und finden sich z.B. in den Gräbern der Pazyryk-Kultur und Xinjiangs. Der hier gezeigte Dolch basiert nicht vollständig auf einem archäologischen Fund. Die Dolchscheide entspricht von der Form her einem Exemplar aus Pazyryk, ebenso das darauf angebrachte Muster.

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Die Technik des eingeschnitzten Motivs ist von einer Dolchscheide aus Xinjiang bekannt.

Literatur:
Wieczorek, A. und C. Lind (Hg.): Ursprünge der Seidenstraße, 295.
Deutsches Archäologisches Institut u.a. (Hg.): Im Zeichen des Goldenen Greifen. Königsgräber der Skythen, 154.